Ikonen im Täubchenthal: Swifties und Harries feiern in Leipzig eine „Taylor & Harry Night“ (2024)

Taylor Swift trifft Harry Styles

Ikonen im Täubchenthal: Swifties und Harries feiern in Leipzig eine „Taylor & Harry Night“

Ikonen im Täubchenthal: Swifties und Harries feiern in Leipzig eine „Taylor & Harry Night“ (1)

Taylor Swift und Harry Styles bringen Leidenschaft und Fans zusammen. Auf ihren Konzerten – und an diesem Wochenende bei der „Taylor & Harry Night“ im Leipziger Täubchenthal.

Quelle: Baden Roth/Chris Pizzello

Taylor Swift und Harry Styles bringen Leidenschaft und Fans zusammen. Erst auf ihren Konzerten – und an diesem Wochenende bei der „Taylor & Harry Night“ im Leipziger Täubchenthal. Was macht die beiden zu Ikonen?

Leipzig. Jede Generation hat ihre Popmusik-Phänomene. Künstler, die Rekorde brechen, in den Medien omnipräsent sind, deren Konzerte gesellschaftliche Großereignisse sind. Das begann in den 50ern mit Elvis Presley, ging weiter mit den Beatles, den Stones, Elton John, Madonna, Freddie Mercury mit Queen, Michael Jackson, Rihanna. Und ist nun angekommen bei Taylor Swift und Harry Styles. Die sind so populär, dass in Deutschland eine Reihe von Partys ihnen allein gewidmet ist. Nach Berlin, Köln und Dortmund nun auch im Leipziger Täubchenthal, wo am Samstag die „Taylor & Harry Night“ stattfindet – als, so heißt es auf der Website, „Huldigung an zwei Ikonen“.

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Neu ist so etwas nicht. Im Täubchenthal finden beispielsweise regelmäßig Depeche-Mode-Partys statt. Swift und Styles blicken jedoch weder auf eine so lange Geschichte zurück wie die britischen Synth-Popper, noch haben sie ein Musikgenre so maßgeblich geprägt. Ihre Fans allerdings sind zahlreicher, sie nennen sich „Swifties“ und „Harries“. Dieser Kult rührt nicht nur von der tanzbaren, poppigen Musik her, die ganz am Puls der Zeit ist. Sondern mehr noch von den Inhalten, für die Swift und Styles stehen, die sie zu Projektionsflächen für die Träume, Sehnsüchte und Werte vieler nicht nur junger Menschen machen.

Swift: Ikone eines modernen Feminismus

1989 in Pennsylvania geboren, begann Taylor Swifts Karriere mit 16 Jahren als brave Country-Sängerin – inzwischen ist sie Pop-Gigantin und Ikone eines Feminismus, der sich wie die Künstlerin selbstbewusst, sexy und Mainstream-tauglich präsentiert. Ein Image-Wechsel, der nicht kalkuliert war. Zögerte Swift anfangs mit politischen Statements, änderte sich das spätestens 2018. Damals sprach sie sich bei den Midterm-Wahlen für zwei demokratische Kandidaten aus, die für LGBTQ-Rechte und gegen Rassismus antraten. Das kann für Country-Stars, die ein eher konservatives Publikum ansprechen, ein kommerzielles Todesurteil sein. Bei Taylor Swift bewirkte es das Gegenteil.

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Swift singt in Hits wie „Shake It Off“, „Anti-Hero“ oder „The Man“ über Gedanken, Gefühle und Träume junger Frauen, über das, was sie erreichen können, kritisiert konservative Geschlechterrollenbilder. In Interviews verweigert sie Antworten zu Fragen über ihr Dating-Leben, die sie als sexistisch empfindet. Sie solidarisiert sich mit queeren Menschen und rang dem Tech-Giganten Apple die Auszahlung höherer Musiker-Tantiemen ab. Um sich die Verfügungsgewalt über ihre Songs vom Unternehmer Scooter Brown zurückzuerobern, nahm sie zuletzt ihre ersten drei Alben kurzerhand neu auf.

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Das Bild vom „braven Mädchen“ ist dem einer Selfmade-Woman gewichen, die ihre Karriere in die Hand nimmt und damit Erfolg hat: Auf Spotify belegt Swift – hinter The Weeknd – Platz zwei der weltweit meistgehörten Künstlerinnen und Künstler. Sie zeigt jungen Frauen und Mädchen, was machbar ist, wenn man sich selbst treu bleibt, und ist dadurch nicht nur zum Star, sondern zum Idol geworden.

Harry Styles: Der Freddie Mercury seiner Generation

Harry Styles verkörpert einen anderen Musikertyp: den des bunten, schrillen und schillernden Rockstars. Auch sein Image hat sich gewandelt. Als ein Fünftel der gecasteten britischen Band One Direction galt er als typischer Boyband-Schönling. Als 2015 seine Solokarriere begann, trat Styles mit Nagellack, Absatzschuhen und im Rock auf und präsentierte sich 2020 so als erster Mann auf dem Cover der „Vogue“.

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Styles bricht mit Modestandards und dem üblichen Männlichkeitsbild. Damit steht er in der Erfolgstradition seiner Vorbilder David Bowie, Elton John und Freddie Mercury, an die er in seinen Posen, Bewegungen und Outfits immer wieder erinnert. Er ist der queere, der polarisierende Superstar seiner Generation und, obwohl bislang nur in Beziehungen mit Frauen, zur Ikone der LGBTQ-Community geworden. 2022 sprach er davon, dass es veraltet und nicht mehr notwendig sei, die eigenen Sexualität zu definieren.

Über all dem steht das Motto des 29-Jährigen: „Treat People With Kindness“ – behandle Menschen mit Freundlichkeit. Das wird auch auf seinen Konzerten gelebt, sie sind Feste der Liebe, der Offenheit und Gleichberechtigung. Die Show als „Safe Space“. Einmal half Styles bei einem Konzert einem Fan, sich vor der Mutter zu outen. Toleranz, Selbstliebe, die Bestätigung, so zu sein, wie man möchte, ohne sich dafür zu schämen – all das verkörpert Styles.

Gemeinschaft durch soziale Medien

Was Swift und Styles von den großen Künstlern des 20. Jahrhunderts unterscheidet, ist ihre enorme Präsenz in den sozialen Medien. Beide vereinen auf ihren Instagram-Kanälen Millionen Follower, die sich weltweit austauschen und solidarisieren. Sie bilden eine Gemeinschaft, die vereint ist in einem gemeinsamen Lebensstil, die offene und progressive Werte teilt.

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Auch deshalb ist das Bedürfnis nach Swift-und-Style-Nächten wie am Samstag im Täubchenthal so nachvollziehbar wie groß. Am Mittwoch waren nur noch wenige Karten zu haben. So mitreißend wie bei Konzerten der beiden wird es auf der Party wohl nicht zugehen, doch eine andere Gemeinsamkeit mit den Live-Shows ist entscheidend: Sie bringt leidenschaftliche „Swifties“ und „Harries“ zusammen.

Info: Restkarten für die „Taylor & Harry Night“ im Täubchenthal (Samstag, ab 22 Uhr) für 15 Euro sind erhältlich via www.taeubchenthal.com.

LVZ

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